Sollen Fliesen und Platten im Außenbereich verlegt werden, ist die Frage nach der perfekten Verlegetechnik nicht weit. Anders als im Wohnbereich müssen hier verschiedene Umwelteinflüsse, die nicht nur das Absacken des Materials begünstigen, sondern auch zu Rissen und Beschädigungen führen können, bei der Planung ebenso berücksichtigt werden wie die Beschaffung des vorhandenen Untergrundes. Denn Untergrund ist nicht gleich Untergrund. Manche Böden sind fest und stabil, andere uneben, feucht oder schwammig. Höhentoleranzen zu überwinden ist daher ein Schlüsselbegriff für die optimale Verlegung von Balkon- und Terrassenfliesen. Entsprechend etabliert sind höhenverstellbare und nivellierbare Stelzlager –als flexible Untergrundvorbereitung für ein ebenes Ergebnis eignen sie sich sogar für die Verlegung moderner Großformate: Glatt oder in der Ausführung mit Noppen passen sich Stelzlager den jeweiligen Bodengegebenheiten problemlos an und kommen zudem mit unterschiedlichen Witterungen zurecht. 

Flexible Handhabung 

Stelzlager haben sich vor allem wegen ihrer einfachen und flexiblen Handhabung bewährt. Je nach Ausführung variieren sie im Hinblick auf Durchmesser, Höhe, Abstandhalterhöhe und Belastbarkeit. Neben einer relativ schnellen Verarbeitung basiert das Prinzip dieser Systeme auf der losen, aufgesetzten Form der Verlegung – Unebenheiten lassen sich zuverlässig ausgleichen. Ein zusätzliches Plus: Leitungen und Bodenabläufe stellen im Gegensatz zur festen Verlegung kein zusätzliches Problem dar. Im Gegenteil, sie verschwinden einfach im Hohlraum zwischen Belag und Untergrund, bleiben für Reparaturen und anfallende Wartungen jedoch jederzeit zugänglich. Im Bedarfsfall können auf Lagern verlegte Bodenplatten und Fliesen nämlich anders als bei der festen Verbundverlegung schnell aufgenommen oder ausgetauscht werden. 

Keine Staunässe – optimale Entwässerung

Schäden an Fliesenbelägen, die im Außenbereich zum Einsatz kommen, lassen sich fast immer auf Wassereinflüsse zurückführen. Im Winter können beispielsweise kleine Wasserdepots zu Sprüngen beziehungsweise Sprengungen der Keramik führen, weil sich gefrorenes Wasser ausdehnt. Auch Verwerfungen durch das Hochfrieren des Untergrundes sind eine Folge von direkt auf dem Untergrund verlegten Fliesen. Anders sieht es bei Stelzlagern aus: Sie sorgen für den relevanten Abstand zwischen Untergrund und Terrassenboden. Staunässe ist somit kein Thema mehr, Wasser kann ganz einfach unter dem Material durch die Fugen der Terrassenplatten und Dielen abfließen. 

Funktionale Details

Sollen moderne Keramikelemente auf einem losen Stelzlager verlegt werden, bietet sich eine Systemlösung an, die über sehr schmale Fugenkreuze verfügt. Fugenkreuze von nur zwei Millimetern etwa sind bei den aktuell beliebten Keramiken durchaus keine Seltenheit. Mit einem zusätzlichen Aufsatz kann die Fugenbreite dann je nach Anforderung auf bis zu fünf Millimeter erweitert werden. Einige Hersteller bieten zusätzlich integrierte Dämpfungsflächen an, was Gehgeräusche deutlich reduziert. Und damit der zu verlegende Fliesenboden nicht nur in der Fläche den Erwartungen entspricht, halten einige Anbieter von Trocken-Stelzlagern auch passende, stufenlos höhenverstellbare Drainkiesleisten bereit. Diese sind nicht nur ohne Werkzeug von 92 bis 150 Millimeter höhenverstellbar, sondern lassen sich auch schräg, also mit Gefälle einstellen. Soll der Belag beispielsweise mit einem geringeren Gefälle als die Abdichtung verlegt werden, was vor allem bei offenfugigen Belägen auf Stelzlagern der Fall sein kann, entsteht ein Keil, der durch die Kiesleiste abgedeckt wird. 

Tipp: Über höhenverstellbare Drainroste kann Oberflächen- und Fassadenwasser in größeren Mengen direkt auf die Gefälleebene eingeleitet werden. Notwendig wird der Einbau eines Drainrostes, wenn die Anschlusshöhe der Abdichtung im Türschwellenbereich weniger als 15 cm über Oberkante Belag beträgt.

Stelzlager sparen Zeit und Kosten

Welche Verlegemethode für Terrassenfliesen und -platten die Beste ist, hängt natürlich immer vom spezifischen Untergrund, dem eingesetzten Material und den individuellen Vorstellungen ab. Für die Verlegung auf Stelzlagern spricht, dass sie sowohl flexibel und kostengünstig als auch witterungsbeständig und wartungsarm sind. Außerdem zeigen sich Stelzlager äußerst beständig gegen Alterung – ihre lange Haltbarkeit erlaubt somit auch eine Wiederverwendbarkeit. Zu guter Letzt ist die Technik gerade für die Realisierung der Trend-Terrasse im Großformat eine sinnvolle Alternative: Stelzlager werden zwar prinzipiell am Kreuzpunkt der Terrassenplatten angebracht, bei sehr großen Formaten können sie jedoch zusätzlich unter der Platte selbst fixiert werden. 

Stelzlager: Eine Lösung, viele Vorteile

• Es sind keine Bindemittel erforderlich
• Stelzlager sind geräuschhemmend und druckstabil 
• Böden werden nicht versiegelt – die Platten liegen frei vom Untergrund auf Plattenlagern
• Wasser wird sofort abgeleitet – keine Pfützenbildung
• Der Boden kann nicht hochfrieren
• Sacken verlegte Platten partiell ab, kann der Höhenausgleich auch später noch vorgenommen werden
• unebene Böden können begradigt werden

Tipp: Eine praxisnahe Lösung bieten auch sogenannte Trocken-Stelzlager: Das System ist komplett vormontiert und höhenverstellbar, die Ausrichtung des gewünschten Belages wird durch die  Nivellierfähigkeit individuell justierbar.